Sensory differences and meal time behavior in children with autism.

Vollständige Zitierung:

Zobel-Lachiusa J., Andrianopoulos M. V., Mailloux Z. & Cermak S.A. (2015). 
Sensory differences and meal time behavior in children with autism. 
American Journal of Occupational Therapy, 69,6905185050

Ziel der Studie/ Klinische Frage

Die Forscherinnengruppe untersuchte sensorische Unterschiede und das Verhalten bei Mahlzeiten bei Kindern mit ASS und normalentwickelten Kindern.

Außerdem wollten sie herausfinden, ob es möglicherweise Korrelationen zwischen sensorischen Auffälligkeiten und Problemen beim Essverhalten gab.

Studiendesign
 
Zusendung eines Befragungspakets (Postversand oder persönliche Zustellung), bestehend aus:
– demographischem Umfrageformular

– 4 Fragebogen (Erfassungsinstrumente)

Die Eltern oder Betreuer versendeten (Mail, Post) das vollständige Befragungspaket an den Forscher.

Auf Anfrage assistierte der Forscher den Eltern/Betreuer bei der Vervollständigung des Formulars oder der Fragebögen per Telefon, Mail oder bei einem persönlichen Treffen.

Zielgruppe / Stichprobengröße

Insgesamt 68 Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren nahmen an der Studie (Level 3b) teil.

34 Kinder (33m, 1w) hatten die Diagnose ASS, 34 Kinder (27m, 7w) waren normal entwickelt

Datenerhebung / Verwendete Instrumente
 
Drei Fragebögen bezogen sich auf die sensorische Verarbeitung: [1] das Short Sensory Profile (SSP; Dunn, 1999) und [2]die Sensory  Eating Checklist (SEC; modified for this study from the Eating Checklist [Yack,Sutton & Aquilla, 2002]) als Einschätzungsbögen für Eltern, das [3] Touch Inventory for Elementary School Aged Children (TIE; Royeen & Fortune,1990), das ein Selbsteinschätzungsbogen ist und von den meisten der Kinder selbst ausgefüllt wurde. 11 Kinder waren dazu nicht in der Lage, 8 von ihnen wurde von den Eltern dabei assistiert, 3 bearbeiteten den Bogen unvollständig. Zur Einschätzung des Verhaltens bei Mahlzeiten wurde das Brief Autism Mealtime Behavior Inventory (BAMBI; Lukens & Linscheid, 2008) eingesetzt (ebd., S.185050p2/3

Ergebnisse und Befunde & Klinische Bedeutung

 

Die Ergebnisse zeigten signifikante Differenzen zwischen beiden Gruppen, bezogen auf die Mittelwerte in allen drei sensorischen Messinstrumenten. Dabei zeigte die Gruppe der Kinder mit ASS größere sensorische Differenzen.

  • Außerdem wurden auch signifikante Differenzen zwischen den Gruppen bezogen auf den BAMBI–Gesamtwert gefunden. Dabei zeigte die Gruppe der Kinder mit ASS größere Probleme bezogen auf das Verhalten beiden Mahlzeiten als die Kontrollgruppe.
  • Zwischen den Werten aus dem BAMBI und den drei sensorischen Messinstrumenten wurden moderate bis hohe positive Korrelationen gefunden.
  • Die Ergebnisanalyse unterstützt die Annahme, dass es eine Beziehung zwischen den Problemen bei Mahlzeiten und sensorischen Differenzen gibt und dass die sensorische Verarbeitung ein Faktor ist, der das Essverhalten beeinflusst (ebd., S.185050p5

Limitationen der Studie

 

Die Autorinnen merkten kritisch an, dass die vier Messinstrumente sich teilweise in ihrer Konstruktion überschnitten und z.T. ähnliche Fragen stellten, die allerdings auf unterschiedliche Aspekte abzielten. Dadurch wurden möglicherweise auch die Korrelationen beeinflusst. (ebd.,S.185050p6).

  • Stichprobe nach pragmatischen Gesichtspunkten erhoben
  • Kinder nur aus einem begrenzten Gebiet rekrutiert